Dein „Wahres Ich“ verglichen mit Deinem „Öffentlichen Ich“

Dein „Wahres Ich“ verglichen mit Deinem „Öffentlichen Ich“

Von Benno Siegrist


Wahres Ich - Jeder Mensch hat im Kern seines Wesens ein tatsächliches, wahres Ich. Diese Version von sich selbst ist jedoch nicht immer diejenige, die man anderen präsentiert.

Hast Du schon einmal etwas getan und dann sofort gedacht: "Das war so richtig untypisch für mich"? Wenn ja, dann hast Du Dein öffentliches Ich in Aktion erlebt.

Warum haben Menschen sowohl ein wahres Ich als auch ein öffentliches Ich?

Das Konzept des öffentlichen Ich erklärt das Phänomen, dass man sich in Gegenwart anderer Menschen untypisch verhält. Zum Beispiel trifft man in einer solchen Situation Entscheidungen, die man normalerweise nicht treffen würde. Wenn Du also etwas tust, das zu Deinem öffentlichen Ich, aber nicht zu Deinem wahren Ich passt, ist dies keinesfalls als Spiegelbild von Dir selbst zu sehen. 

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Wie können wir aber beschreiben und erklären, was da passiert, wenn Du nicht in Deinem eigenen Sinn entscheidest?

Versuchen wir dies an einem Beispiel zu klären.

Stell Dir vor, Du bist in einer Arbeitsbesprechung. Um allen eine Freude zu machen, bringt Dein Chef jede Menge Gebäck mit, das alle Teilnehmer nach Lust und Laune genießen können. Obwohl Du selbst keine süßen Speisen magst, greifst Du trotzdem zu und knabberst während des Gesprächs an einigen der Varianten auf dem Tisch.

Aber, wenn Du doch keine süßen Speisen magst, warum isst Du dann trotzdem von dem Gebäck?

Grundsätzlich können wir davon ausgehen, dass in dieser Situation das öffentliche Ich zum Vorschein kommt und die Oberhand gewinnt. Dies kann aus einer Vielzahl von Gründen passieren, zum Beispiel:

  • Du wolltest es Deinen Kollegen gleichtun, um Dich der Gruppe entsprechend anzupassen.
  • Du wolltest Deinem Chef gefallen und die gut gemeinte Geste würdigen.
  • Du konzentrierst Dich mehr auf das Gespräch und die Interaktion mit Deinen Kollegen, als auf die Gesundheit Deines Körpers.
  • ....

Auch wenn es sich hier um ein einfaches Beispiel handelt, so sind die Gründe für das Essen dieser Süßigkeiten trotzdem sehr zahlreich.

Grundsätzlich können wir aber festhalten. Dein wahres Ich weiß, dass Du keine süßen Speisen magst. Hingegen hat Dein öffentliches Ich beschlossen, es sei in diesem Moment wichtiger, sich auf die Erwartungen anderer zu konzentrieren als auf Deine eigenen Bedürfnisse. Und da Du in dieser Firma vielleicht sogar Karriere machen möchtest, hat sich Dein öffentliches Ich durchgesetzt.

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Was sind die Hauptunterschiede zwischen Deinem wahren Ich und Deinem öffentlichen Ich?

Die Unterschiede zwischen Deinem wahren Ich und Deinem öffentlichen Ich sind nicht immer so ganz einfach zu erkennen. Selbst wenn Du die Maske Deines öffentlichen Ich trägst, ist es nicht ungewöhnlich, dass Teile Deines wahren Ich erkennbar sind.

Da Dein wahres Ich Deine wahrhaftigste Form ist, kommen natürlich immer Teile Deiner Persönlichkeit, Deiner Werte und Überzeugungen durch, selbst wenn Du Dein öffentliches Ich in den Vordergrund stellst. Es gibt aber einige markante Punkte, in denen sich das wahre Ich vom öffentlichen Ich unterscheidet.

Dein wahres Ich ...

  • ... hat eine direkte Verbindung zu Deiner Intuition.
  • ... spiegelt Deine Grundwerte wider.
  • ... fühlt sich natürlich an, so als ob die Details Deines wahren Ichs ganz natürlich aus Deinem Inneren fließen.
  • ... konzentriert sich mehr auf Dich selbst, Deine Gefühle, Deine inneren Konflikte usw.
  • ... betrachtet Dich mit Deinen eigenen Augen.

Dein öffentliches Ich ...

  • ... ist sich seiner selbst sehr bewusst, sogar bis zu dem Punkt, an dem es in Dir ein starkes Selbstbewusstsein auslöst.
  • ... kann sich gezwungen anfühlen, als ob Du Deine Schritte berechnen oder planen müsstest.
  • ... achtet mehr auf Deine Umgebung und die Reaktionen anderer Menschen als auf Dein eigenes Wohlbefinden.
  • ... konzentriert sich mehr auf andere, auf die Gefühle der anderen, auf die äußeren Konflikte mit anderen usw.
  • ... sieht Dich selbst mit den Augen der anderen.

Wenn sich Dein wahres Ich und Dein öffentliches Ich vermischen, ist es manchmal schwer zu unterscheiden, von wem welche Entscheidung und Reaktion ausgeht. Da diese Mischung aber niemals exakt im Verhältnis 50:50 geschieht, gibt es immer ein Ich, das die dominante Rolle übernimmt. So kannst Du mit Hilfe der genannten Merkmale erkennen, woher Deine aktuelle Entscheidung hauptsächlich kommt.

Also kannst Du immer beobachten und erkennen, was gerade passiert .... und Du kannst entsprechend darauf reagieren - wenn Du möchtest.

Die Quintessenz

Es ist normal, ein wahres Ich und ein öffentliches Ich zu haben. Es ist ebenfalls normal, sich anders zu verhalten oder die "Maske" des öffentlichen Ichs aufzusetzen, wenn man seine Zeit mit anderen Menschen verbringt.

Die wichtigsten Unterschiede zwischen Deinem wahren Ich und Deinem öffentlichen Ich zu verstehen, ist der Schlüssel zur Aufrechterhaltung einer starken Verbindung mit Dir selbst. Und genau das ist die Basis für ein erfülltes und glückliches Leben!

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Zum Autor

Ausgebildet und geprägt durch intensive Jahrzehnte der Berufs- und Lebenserfahrung, kennt Benno Siegrist die verschiedensten Muster und Aspekte der menschlichen Persönlichkeit. In diversen Artikeln, Workshops und Kursen gibt er seine immens hilfreichen Kenntnisse und Erfahrungen an ein breites Publikum weiter. Über uns...

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