Gelassenheit im Alltag - Der Wecker klingelt. Viel zu früh. Du springst auf, organisierst Frühstück, weckst ein müdes Kind, versuchst es zum Anziehen zu bewegen, während Du parallel in Gedanken schon das erste Meeting des Tages vorbereitest. Der Schulranzen ist noch nicht gepackt, der Joghurt landet auf dem T-Shirt, das Handy vibriert ununterbrochen – und Du fragst Dich, wie Du diesen Tag überstehen sollst.
Willkommen im Alltag moderner Eltern.
Wenn Du das kennst, bist Du nicht allein. Vor allem als Mutter oder Vater – und ganz besonders als Alleinerziehende(r) – stehst Du unter ständigem Druck:
🕒 Zeitdruck im Job.
🧒 Verantwortung für Dein Kind.
💭 Sorgen um Geld, Gesundheit, Schule, Zukunft.
❤️ Und ganz nebenbei willst Du auch noch ein liebevoller, präsenter Vater oder eine aufmerksame Mutter sein.
Das alles unter einen Hut zu bringen ist eine Herausforderung, die täglich neu beginnt – und selten mit Applaus endet. Stattdessen spürst Du am Abend oft nur noch: Erschöpfung. Unzufriedenheit. Und das leise Gefühl, Dich selbst irgendwo auf dem Weg verloren zu haben.
Doch genau an diesem Punkt darfst Du innehalten. Nicht, weil Du versagt hast – sondern weil Deine Bedürfnisse genauso wichtig sind wie die Deines Kindes.
Dieser Artikel richtet sich an Dich, wenn Du…
Du erfährst hier nicht nur, welche typischen Herausforderungen Eltern und Alleinerziehende täglich meistern müssen, sondern vor allem auch, wie Du mit konkreten Strategien wieder mehr Ruhe, Kraft und Klarheit in Deinen Alltag bringst – ohne Dich zu verbiegen.
Denn Gelassenheit beginnt dort, wo Du Dir selbst wieder Raum gibst. Und dieser Artikel zeigt Dir, wie genau das möglich ist.
Die Realität der Elternschaft: 3 typische Herausforderungen im Alltag
a. Vereinbarkeit von Familie und Beruf – ein täglicher Spagat
Du möchtest ein engagierter Mitarbeiter sein – und gleichzeitig ein liebevoller Vater oder eine verlässliche Mutter. Das Problem: Der Tag hat nur 24 Stunden.
Ständige Absprachen mit dem Arbeitgeber, der Spagat zwischen Elternabenden, Krankmeldungen und Termindruck – all das erzeugt chronischen Stress. Viele Eltern haben das Gefühl, in beiden Rollen nicht zu genügen.
Die Lösung liegt nicht im Perfektionismus, sondern in klarer Priorisierung und gutem Zeitmanagement* – dazu später mehr.
b. Ständige Entwicklungsphasen der Kinder – nie bleibt alles gleich
Kinder entwickeln sich ständig weiter – und mit jeder neuen Phase kommen neue Anforderungen. Trotzphase, Schulstart, Pubertät: Neue Fragen, neue Konflikte, neue Unsicherheiten.
Was gestern noch funktioniert hat, ist heute plötzlich überholt. Als Eltern bedeutet das: Du musst ständig dazulernen, Dich anpassen, neu orientieren. Das kann frustrierend sein – aber auch eine Chance, zu wachsen.
Gelassenheit im Alltag hilft Dir, nicht jede Veränderung als Problem, sondern als Teil des Prozesses zu sehen.
c. Eigene Bedürfnisse bleiben oft auf der Strecke
Du gibst alles für Dein Kind – aber was gibst Du Dir selbst? Viele Eltern spüren irgendwann eine innere Leere und das Gefühl: Ich funktioniere nur noch, ich lebe nicht mehr richtig.
Fehlt die Zeit für Dich selbst dauerhaft, steigt die Gefahr von Erschöpfung bis hin zum Burnout. Deshalb, Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Und sie beginnt mit kleinen Schritten: 15 Minuten für Dich am Tag können schon Wunder wirken.
Konkrete Wege zu mehr Gelassenheit im Alltag
1. Setze klare Prioritäten – und lass auch mal etwas liegen
Nicht jede Aufgabe ist gleich wichtig. Frag Dich regelmäßig:
👉 Was ist heute wirklich entscheidend?
👉 Was kann warten?
👉 Was muss ich vielleicht gar nicht selbst machen?
Lerne, bewusst zu verzichten – für mehr Klarheit im Kopf.
2. Senke den Anspruch an Perfektion
Du musst kein Superheld sein. Du darfst Fehler machen. Niemandem ist geholfen, wenn Du Dich selbst unter Druck setzt. Denn, Kinder brauchen keine perfekten Eltern – sondern authentische.
3. Plane kleine Auszeiten für Dich selbst ein
Auch wenn es nur 15 Minuten am Tag sind: Gönn Dir eine Pause. Ein Kaffee in Ruhe. Ein Spaziergang. Musik hören. Diese Momente helfen Dir, Deine Energie aufzuladen.
💡 Tipp: Blocke Deine „Ich-Zeit“ im Kalender – ebenso wie einen beruflichen Termin.
4. Organisiere Kinderbetreuung rechtzeitig – für mehr Freiräume
Ob Tagesmutter, Kita oder Babysitter: Gute Betreuung gibt Dir Luft zum Atmen. Viele Alleinerziehende verzichten aus Sorge oder Schuldgefühl auf Entlastung – dabei profitieren auch Kinder von vielfältigen Kontakten und Strukturen.
Informiere Dich frühzeitig über passende Angebote. Und nutze Unterstützungsprogramme Deiner Stadt oder Gemeinde.
5. Hole Dir Unterstützung – Du musst das nicht allein schaffen
Es ist kein Zeichen von Schwäche, um Hilfe zu bitten. Sondern von Verantwortung.
Oma, Nachbarn, Freunde, andere Eltern – oft hilft ein offenes Gespräch. Auch staatliche oder ehrenamtliche Beratungsstellen bieten Unterstützung an.
6. Sprich mit dem Arbeitgeber – und plane Deine Elternzeit bewusst
Viele Eltern wissen nicht, welche Rechte und Möglichkeiten sie haben. Erkundige Dich über: Teilzeitmodelle, Homeoffice-Optionen und Flexible Arbeitszeiten.
Gut geplant kann die Elternzeit Dir helfen neu in Balance zu kommen.
7. Lerne Nein zu sagen – ohne schlechtes Gewissen
Du musst nicht jedem Wunsch nachkommen. Nicht jeder Termin ist Pflicht. Je klarer Du Deine Grenzen setzt, desto mehr Kraft bleibt für das, was zählt.
Frage Dich selbst: „Wenn ich heute nur drei Dinge erledige – welche wären das?“
8. Finde Austausch mit Gleichgesinnten
Alleinsein macht Stress schlimmer. Der Austausch mit anderen Eltern entlastet. Dabei erfährst Du: Ich bin nicht allein mit meinen Herausforderungen.
Suche deshalb Kontakt zu Elterngruppen, Online-Foren, Spielgruppen oder Cafés für Alleinerziehende.
9. Übe Achtsamkeit – bleib im Hier und Jetzt
Statt Dir ständig Sorgen über morgen zu machen: Atme - Beobachte - Spüre, was gerade ist.
Achtsamkeit* hilft Dir, Stress nicht überhand nehmen zu lassen. Schon 3 Minuten bewusste Atmung können Dich zentrieren.
10. Hol Dir professionelle Hilfe – wenn es zu viel wird
Es ist völlig in Ordnung, psychologische Hilfe oder Coachings in Anspruch zu nehmen. Burnout bei Eltern ist real – aber nicht unausweichlich.
Adressen findest Du z. B. bei familienportal.de, elternsein.info oder diakonie.de
Abschließende Gedanken zum Thema Gelassenheit im Alltag
Der Alltag als Vater oder Mutter – ganz besonders als Alleinerziehende(r) – verlangt Dir jeden Tag eine enorme Kraftleistung ab. Du jonglierst Termine, trägst Verantwortung, tröstest, organisierst, motivierst – und dabei bleibst Du selbst oft auf der Strecke.
Vielleicht hast Du Dir schon öfter gesagt: „Wenn ich erst mal durch diese Woche bin, dann wird es besser.“ Doch irgendwie scheint es nie ruhiger zu werden. Und das liegt nicht an Dir. Es liegt daran, dass der Alltag nicht aufhört, Du aber lernen kannst, anders mit ihm umzugehen.
Gelassenheit im Alltag bedeutet nicht, dass alles perfekt läuft. Es bedeutet auch nicht, dass Du nie gestresst bist oder immer lächelnd durch den Tag gehst. Vielmehr bedeutet Gelassenheit im Alltag:
Du hast in diesem Artikel erfahren, welche Herausforderungen Eltern und Alleinerziehende täglich bewältigen müssen – von der Vereinbarkeit von Beruf und Familie über die ständigen Veränderungen durch das Elternsein bis hin zu der Tatsache, dass Deine eigenen Bedürfnisse oft in den Hintergrund geraten.
Und Du hast gelernt, dass es konkrete, machbare Wege gibt, diesen Herausforderungen mit mehr Ruhe und innerer Stärke zu begegnen:
✔️ Prioritäten setzen
✔️ Perfektionismus loslassen
✔️ Unterstützung annehmen
✔️ Kinderbetreuung gut organisieren
✔️ Zeit für Dich selbst schaffen
✔️ Nein sagen üben
✔️ Achtsamkeit im Alltag einbauen
✔️ Den Austausch mit anderen Eltern suchen
✔️ Die eigenen Rechte im Job kennen
✔️ Hilfe in Anspruch nehmen, wenn es zu viel wird
Vielleicht kannst Du nicht alles sofort umsetzen. Und das ist völlig in Ordnung. Denn jeder Schritt, den Du in Richtung Gelassenheit im Alltag gehst, ist ein Schritt zurück zu Dir selbst.
Also vergiss niemals:
👉 Du bist nicht nur Elternteil. Du bist auch Mensch.
👉 Du bist nicht dafür da, alles zu schaffen – Du darfst loslassen.
👉 Und, Du musst nicht perfekt sein, um gut genug zu sein.
Wenn Du mit diesen Gedanken weitergehst, kann Gelassenheit mehr werden als ein ferner Wunsch. Sie wird zu Deiner inneren Haltung – und zu einem Schutzschild gegen den Sturm des Alltags.
Denn Dein Kind braucht keinen perfekten Vater. Keine perfekte Mutter. Es braucht Dich – klar, ruhig, ehrlich, lebendig. Und genau das wirst Du sein – wenn Du auch gut für Dich selbst sorgst.
Korrespondierende Quellen:
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- Deutscher Kinderschutzbund
- Diakonie Deutschland
- AOK Familiencoach
- Elternratgeber der Caritas