Orientierung - Bist Du Anfang 20, mitten im Studium, am Beginn Deiner Karriere oder noch auf der Suche nach Deinem Weg? Dann kennst Du sicher das Gefühl: Die Welt steht Dir offen – und genau das macht alles kompliziert. Es gibt unzählige Möglichkeiten: Studium, Ausbildung, Praktika, Work & Travel, Start-up gründen oder vielleicht eine kreative Selbstständigkeit. Doch statt Klarheit entsteht oft das Gegenteil: Orientierungslosigkeit.
Du bist nicht allein damit. Viele junge Erwachsene erleben diesen „Überfluss an Optionen“ als Herausforderung. Während Eltern, Lehrer und Gesellschaft Erwartungen formulieren, spürst Du gleichzeitig die Sehnsucht, Deine eigenen Leidenschaften zu entdecken und Dein Leben nach Deinen Regeln zu gestalten.
Hier geht es nicht um starre Lebenspläne, sondern um etwas viel Wichtigeres: Deinen inneren Kompass zu finden. Denn erst, wenn Du weißt, was Dir wirklich wichtig ist – Deine Werte, Stärken und Leidenschaften – kannst Du bewusst Entscheidungen treffen, die Dich langfristig erfüllen.
„Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie selbst zu gestalten.“ - Abraham Lincoln
In diesem Artikel zeige ich Dir 10 konkrete Wege, wie Du Orientierung findest, Deine Stärken erkennst und Deine Leidenschaften entdeckst. Du bekommst inspirierende Beispiele, Übungen und Impulse, die Dir helfen, Deinen persönlichen Weg zu gestalten.
Egal, ob Du über Deine Studienwahl grübelst, beruflich durchstarten möchtest oder nach dem Sinn im Leben suchst – es ist an der Zeit, Deinen Blick nach innen zu richten und herauszufinden, was Dich wirklich antreibt.
Finde Deine Orientierung
1. Orientiere Dich an Deinen Werten – Dein innerer Kompass
Bevor Du Dich entscheidest, welchen Weg Du gehen möchtest, ist es entscheidend, Deine persönlichen Werte zu kennen. Werte sind das Fundament für Dein Leben und geben Deinen Entscheidungen Halt und Richtung.
Beispiele für Werte können sein:
Eine praktische Übung:
- 1Schreibe spontan 10 Begriffe auf, die für Dich wichtig sind.
- 2Reduziere diese Liste auf 5 Kernwerte.
- 3Bewerte alle Deine Entscheidungen damit. Zum Beispiel.: Passt dieser Studiengang oder Job zu meinen Werten?
Je klarer Du über Deine Werte bist, desto leichter findest Du Orientierung und vermeidest, in Wege gedrängt zu werden, die gar nicht zu Dir passen.
2. Finde Deine Stärken – und nutze sie bewusst
Viele junge Erwachsene kennen ihre Schwächen, aber nur wenige ihre Stärken. Dabei sind gerade diese entscheidend, wenn es darum geht, die richtige Richtung einzuschlagen.
Stärken sind Tätigkeiten, die Dir leichtfallen und gleichzeitig Energie geben. Wenn Du Deine Stärken erkennst und bewusst einsetzt, wirst Du automatisch erfolgreicher und erfüllter.
Tipps zur Stärkenfindung:
„Stärke wächst nicht aus dem, was Du kannst. Sie entsteht aus dem, was Du überwindest.“ – Ralph Waldo Emerson
3. Erkunde Deine Leidenschaften – der Schlüssel zur Erfüllung
Leidenschaft bedeutet mehr, als einfach etwas „ganz nett“ zu finden. Sie ist das, was Dich antreibt, auch wenn es anstrengend wird.
Eine keine Geschichte: Lisa, 23, begann nach dem Abitur ein BWL-Studium, weil „man damit gute Chancen hat“. Doch schnell merkte sie, dass ihr Herz nicht dafür brannte. Zufällig entdeckte sie auf Reisen ihre Begeisterung für Fotografie. Heute kombiniert sie ihr Studium mit kreativer Arbeit und baut ein eigenes Business auf.
So findest Du Deine Leidenschaft:
4. Sei mutig und probiere neue Wege aus
Orientierung kommt nicht durch Grübeln, sondern durch Erfahrung. Probiere Neues aus, auch wenn es außerhalb Deiner Komfortzone liegt.
Mögliche Ideen:
Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern trotzdem den ersten Schritt zu gehen.
5. Setze Dir klare und flexible Ziele
Ohne Ziele fehlt der Fokus. Aber zu starre Ziele können blockieren. Nutze deshalb die SMART-Methode:
Ein Beispiel: Statt Dein Ziel allgemein zu formulieren („Ich will erfolgreich sein“), formuliere es SMART („Ich möchte in den nächsten 12 Monaten meinen Online-Shop um 15 Produkte erweitern und damit meinen Umsatz verdoppeln.“)
6. Lerne von Vorbildern, aber bleib Du selbst
Inspirierende Persönlichkeiten können uns zeigen, was möglich ist. Lies Biografien, höre Podcasts oder verfolge Menschen, die ihr Leben selbstbestimmt gestalten.
Wichtig: Orientiere Dich, aber kopiere nicht. Dein Weg ist einzigartig – und das ist Deine größte Stärke.
7. Reflektiere regelmäßig – Orientierung ist ein Prozess
Viele glauben, wenn sie einmal eine Entscheidung getroffen haben, dann müsse sie für immer gelten. Doch Dein Leben verändert sich – und damit auch Deine Prioritäten.
Reflektiere also immer Deine aktuelle Situation und stelle Dir dabei diese Fragen:
Plane regelmäßige Check-ins mit Dir selbst, um sicherzustellen, dass Du auf Deinem Weg bleibst.
8. Vernetze Dich mit Gleichgesinnten
Alleine ist Orientierung oft schwer. Austausch mit anderen kann Türen öffnen, Inspiration geben und Dich motivieren.
Einige Beispiele:
9. Nutze Rückschläge als Sprungbrett
Fehler sind keine Sackgassen – sie sind Wegweiser. Gerade in jungen Jahren sind Rückschläge wertvolle Erfahrungen.
„Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sicherste Weg zum Erfolg ist, es einfach noch einmal zu versuchen.“ – Thomas Edison
Fehler zeigen Dir, was nicht funktioniert und helfen, Deinen Weg klarer zu sehen.
10. Gestalte Dein Leben nach Deinen eigenen Regeln
Der wichtigste Schritt: Trau Dich, Dein Leben selbst zu gestalten. Du musst keine Erwartungen erfüllen, die nicht zu Dir passen.
Frage Dich immer wieder:
Dein Leben gehört Dir. Erlaube Dir, groß zu träumen und Wege auszuprobieren, die nur Du gehen willst.
Abschließende Gedanken zum Thema Orientierung
Die Suche nach Orientierung ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein fortlaufender Prozess. Besonders als junger Erwachsener stehst Du vor großen Fragen: Welches Studium passt zu mir? Welcher Job erfüllt mich? Wie gestalte ich mein Leben, damit es wirklich zu mir passt?
Der Schlüssel liegt darin, Deinen inneren Kompass zu entdecken. Wenn Du Deine Werte, Stärken und Leidenschaften kennst, findest Du leichter zu Entscheidungen, die Dich langfristig glücklich machen. Es geht nicht darum, einem vorgefertigten Lebensplan zu folgen, sondern Dein eigenes Drehbuch zu schreiben.
„Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines anderen zu leben.“ – Steve Jobs
Erlaube Dir, neugierig zu sein, Fehler zu machen und Neues auszuprobieren. Praktika, Nebenprojekte, Work & Travel oder kreative Hobbys helfen Dir, Erfahrungen zu sammeln und herauszufinden, was Dich wirklich antreibt. Und denk daran: Orientierung entsteht nicht durch Grübeln, sondern durchs Handeln.
Die wichtigste Botschaft: Du musst niemandes Erwartungen erfüllen – außer Deinen eigenen. Dein Weg darf einzigartig sein. Er darf sich ändern, anpassen, wachsen. Dein Leben gehört Dir, und je früher Du lernst, auf Deine innere Stimme zu hören, desto leichter wirst Du Deinen Sinn im Leben finden.
Orientierung heißt, mutig die Richtung einzuschlagen, die sich richtig für Dich anfühlt. Dein nächster Schritt beginnt heute. Fang an – klein, bewusst, authentisch.
Weiterführende Quellen
- Frankl, V. (2007): "…trotzdem Ja zum Leben sagen"
- Hüther, G. (2012): "Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn"
- Csíkszentmihályi, M. (2014): "Flow: Das Geheimnis des Glücks"